Vertreibung aus Rüdesheim
Seit 18 Jahren wohne ich in
Rüdesheim. 1999 bin ich hierher gezogen, da ich eine Stelle auf Grund meiner
guten Französischkenntnisse gefunden hatte, bin jedoch kurz darauf erkrankt und
dann geblieben, da ich inzwischen hierher gezogen war. 2001 habe ich dann bei
der Schülerhilfe ich Rüdesheim eine Stelle als Nachhilfelehrerin gefunden und
dort 15 Jahre gearbeitet, bevor mir die Stelle 2016 gekündigt wurde.
2004 habe ich den
Freundeskreis Rüdesheim – Meursault übernommen, der Verein war eingeschlafen
und meine Französischkenntnisse wurden dazu gebraucht, den Verein wieder
aufzubauen. Dies ist mir dann auch in siebenjähriger Arbeit gelungen und 2011 konnte
ein Verein gegründet werden. Ich zog mich daher aus der Vorstandsarbeit zurück,
schließlich kann man mit ehrenamtlicher Arbeit nicht viel verdienen, und
bildete mich beruflich in Mainz weiter, indem ich meine
Ausbildereignungsprüfung sowie mein Sprachlehrerinnenzertifikat machte.
Allerdings stand ich für
Beratung weiterhin dem Verein zur Verfügung und habe auch weiterhin Paulette
Gauffroy im Weinstand geholfen, wenn sie zum Weinfest oder zum Weihnachtsmarkt
nach Rüdesheim kam.
In den letzten Jahren wurde
auch in Rüdesheim die Flüchtlingsfrage sehr akut und ich habe mich ehrenamtlich
als Integrationslostin zur Verfügung gestellt, und den Helferkreis in Rüdesheim
beraten, schließlich kannte ich durch meine Arbeit mit Arbeitslosen bereits die
Gesetze und Vorgehensweisen.
In den Jahren, die ich in
Rüdesheim gewohnt habe, habe ich nie irgendeinen Ärger mit meinen Vermietern
gehabt. Allerdings fing ich an, die „Geschichten aus dem Rheingau“ auf meiner
Homepage: www.kunstecke.elke.entz.eu
zu veröffentlichen, da ich von mehreren Seiten das Feed-back bekam, ich wäre
faul und könne mich daher nicht mehr für den Freundeskreis engagieren.
Dazu kamen noch einige
Probleme durch die Krankenhausaufenthalte meines Freundes, als Fazit kann ich
sagen, dass es jetzt einen Aufenthaltsraum für die Patienten, die warten, in
der HNO-Abteilung der Klinik in Wiesbaden gibt.
Im Juni 2016 wurde die
Wohnung, in der ich zur Miete wohne, verkauft und ich war auf Wohnungssuche.
Die neuen Vermieter kündigten Eigenbedarf an, und erklärten sich aus Kulanz
bereit, dass ich bis zum 31. Januar 2017 eine neue Wohnung finden sollte.
Im Herbst 2016 beantragte ich
eine EU-Rente wegen Mobbing- und Arbeitsplatzproblemen (die wegen der
befristeten Verträge im sozialen Bereich sehr häufig sind), die ich seit Januar
2017 erhalte. Nun stand ich natürlich vor dem Problem, dass ich zusätzlich zu
meiner geringen Rente auch Sozialhilfe beantragen musste. Hier die Antworten
der verschiedenen Wohnungsanbieter in Rüdesheim zu meiner bisher vergeblichen
Wohnungssuche:
Vonovia: Es
wird ein Mindeseinkommen von 1.100,-- Euro verlangt.
Fa. Heil:
Mein Profil passt nicht.
Wohnbau:
Nachdem mich Einwohner von Rüdesheim angerufen hatten, dass die Wohnung in der
Kolpingstr. 2 noch zu vermieten ist, wie es aus einem Schild im Fenster der
Wohnung: „Wohnung zu vermieten“ zu ersehen sei, rief ich dort an, und fragte,
warum ich nicht die Wohnung bekommen hätte, ich hätte sie doch besichtigt und
mich als Interessent eintragen lassen. Man antwortete mir, das Schild wäre dort
versehentlich hingestellt worden.
Rheingau Echo:
Die dort angebotenen Wohnungen sind mir zu teuer.
Immobilien Zell: Ein Großteil der Mieter möchte nicht an Sozialhilfeempfänger
vermieten.
KVK: Es sind
keine Wohnungen frei, obwohl man mir von einem Monat noch etwas anderes
mitgeteilt hatte.
Eigentlich suche ich nur eine
Wohnung in der Region, da mein Freund sein Leben im Rheingau verbracht hat, und
im Alter nicht mehr wegziehen möchte. Seit 1 Monat habe ich die
Zwangsräumungsklage erhalten, dass heißt, dass zu meinem Wohnungsproblem jetzt
auch noch eventuelle finanzielle Probleme dazu kommen könnten.
Außerdem habe ich eine
Steuernachzahlung für meine französische Rente erhalten (Wobei ich als sehr
positiv empfunden habe, das die Franzosen ohne großen Widerstand und
Widersprüchen für ehrliche Arbeit auch eine kleine Rente bezahlen!).
Fazit:
Engagiert euch nie für Rüdesheim am Rhein, als Dank bekommt frau einen Tritt in
den Hintern – Diese Erkenntnis nehme ich aus dem Rheingau mit!!!